Christliche Haltung trifft aktiven Pazifismus
Margot Käßmann
Wie geht Frieden?
Ehemalige Ratsvorsitzende der Evang. Kirche in Deutschland, Bestsellerautorin
"Pazifismus heißt nicht, nichts zu tun, sondern ist eine aktive Form der Gewaltfreiheit."

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Wir sprechen über die christliche Sicht auf Krieg und Frieden. Frau Käßmann erläutert die wenig bekannte revolutionäre Bedeutung von “Die andere Wange hinhalten”, über die Abwertung von Pazifist*innen, neuen Heldenkult, über Versöhnung und wie es gelingt auch im Angesicht von Anfeindungen bei seiner Haltung zu bleiben.
Die Kommentare zum Interview findest Du auf der Sprecherseite.

“Die Frau weiß, wovon sie spricht. Man merkt ihr an, dass sie es gewohnt ist, sich in heftigen Gegenwind zu behaupten. Beeindruckend, wie sie in dieser Zeit für gewaltfreie Wege einsteht und dabei nicht hart wird. Ihr Christentum ist kein bisschen leise und angepasst. Das imponiert mir.”

Margot Käßmann ist eine der bekanntesten Theologinnen Deutschlands. Mit ihrem konsequenten Eintreten für Gewaltfreiheit ist sie seit vielen Jahren eine der prominentesten Stimmen für Pazifismus. Gleichzeitig steht sie seit Jahren für ihre Haltung heftig in der Kritik. Sie war die erste Frau an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland und vorher schon die erste weibliche Generalsekretärin des Deutschen evangelischen Kirchentags. Über 10 Jahre diente sie als Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (1999–2010). Darüberhinaus ist sie Autorin zahlreicher Bücher, darunter auch Spiegel Bestseller wie “Sehnsucht nach Leben” sowie gemeinsam mit Konstantin Wecker als Herausgeberin “Entrüstet euch”. Nicht zuletzt ist sie Mutter von vier Töchtern und siebenfache Großmutter.
2023 erhielt sie den Deutschen Dialogpreis für ihr Lebenswerk.

Interview
AUDIO - Interview

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Buch von Margot Käßmann mit Konstantin Wecker: Entrüstet Euch! Von der bleibenden Kraft des Pazifismus

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13 Antworten

  1. Friedenstüchtigkeit kann besser kommuniziert werden:
    Gewaltfreie Kommunikation, …,
    auch ERFOLGE der Friedenstüchtigkeit.
    Vernetzung ist nötig: das Kölner Friedensbildungswerk kann sich vernetzen mit all den anderen.
    Veröffentlichung der Friedensforschung in den Medien.

  2. Ich bin tief berührt und beeindruckt. Meinen größten Respekt für diese mutige und friedensbringende Arbeit. Viel Erfolg und einen grossen Wirkungskreis. Herzlichen Dank.

  3. Ich finde, nicht die Bewegungungen sind fundametalsitische Kräfte,
    die Krieg schüren,
    sondern die religiösen Gruppen, die sich auf das religiöse Fundament der Religionen beziehen,
    sei es „Shalom“, „Salam“ oder „Friede sei mit Dir“.

    In dem wir die Gruppen als fundamentalistisch bezeichnen, die die Religion als Idiologie für ihrer Machtkämpfe missbrauchen, geben wir ihnen ein religiöses Gütesiegel,
    oder benutzen diesen Begriff, ohne zu beachten, dass Fundamentalismus oft als Kampfbegriff derjenigen gebraucht wird, die eine Reliogion als per se gewalttätig verunglimpfen wollen.

  4. Vergessen Sie nicht die Komputerspiele – dort üben sich junge Menschen in einem sehr reellen Setting im Krieg. Fast jeder Teenager hat schon am Bildschirm getötet, junge Menschen in Ukraine haben Vorteil beim erlernen Drohnen zu steuern, weil sie mit Joystick schon mal geübt haben.

  5. Liebe Margot Käßmann,
    danke für das Interview! Ja, die Idee des Krieges muss endlich ein Ende finden! Ich habe mir gerade beide Ausgaben von „Entrüstet euch!“, welche du gemeinsam mit Konstantin Wecker veröffentlicht hast, bestellt. Und gleichzeitig auch das Buch mit gleichlautendem Titel über die Friedensbewegung in den 80iger Jahren. Wir stehen jetzt an einer ähnlich gefährlichen Stelle, wie vor 40 Jahren. Im letzten Jahr habe ich mit der Greifswalder Initiative Frieden Jetzt eine Kollektive Verweigerungserklärung auf den Weg gebracht. Zum Ende der DDR hatten wir mit dem Freundeskreis Wehrdiensttotalverweigerer/(Ost-)Berlin die Friedenserklärung an die Regierung der Bundesrepublik Deutschland verfasst und veröfffentlicht.
    Die Kollektive Verweigerungserklärung: Für Gewaltverzicht, einseitige Abrüstung und Entmilitarisierung, Zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung am 15. Mai 2024, wird auch 2025 weiter geführt. https://de.connection-ev.org/article-4125 Kontakt und Fragen über: friedenohnewaffen@gmx.de Viele Grüße, Micha Mai

  6. Vielen Dank Frau Käßmann für Ihre klaren und ehrlichen Worte, für Ihre innere Haltung und Position, die Sie aufrichtigerweise nicht verstecken und somit viele anderen Menschen – so auch mich- anstecken, weiterzumachen, gegen den Strom zu schwimmen und sich für die gewaltfreie Konflikbearbeitung einzusetzen durch aktiven Pazifismus.
    Sie haben sehr gut herausgearbeitet, dass es wichtig ist, Brücken zu bauen, nicht mit Hass und Hetze aufeinander loszugehen, nicht auszugrenzen, sondern vor allem immer miteinander im Gespräch zu bleiben, um Positionen und Meinungen besser herausarbeiten zu können.
    Ich bin froh, dass es immer mehr Menschen wie Sie in der öffentlichen Debatte gibt, die sich der vorherrschenden Meinung NICHT unterordnen und zur Klärung beitragen.
    Herzliche Grüße und vielen Dank dafür –
    Jana Wolff

  7. Ein Kommentar von Bernhard Jörg:

    Als jemand, der erst vor 4 Jahren aus der Kirche ausgetreten ist (trotz oder vielleicht gerade weil mir Christus so wichtig ist), war ich neugierig auf Frau Käßmann.
    Inhaltlich fand ich es einfach klasse (bei einigen Punkten hätte ich gerne nachgehakt).
    Als ehemaliger Lehrer erfasste mich wieder einmal der große Frust über den Bildungsauftrag und dessen Umsetzung: Wenn Bildungspolitik ein Unternehmen wäre, würde es keine Woche durchhalten, und meine Erfahrungen mit dem bayerischen Kultusministerium sind schlicht erschütternd gewesen.
    Mehr aber noch als das Inhaltliche hat mich die Ausstrahlung dieser Frau fasziniert. Es wurden so viele schöne wortlose Impulse gesendet (wie übrigens auch bei Odette Sales), so dass ich fast geneigt bin zu sagen, manchmal genügt einfach die Präsenz eines in sich ruhenden Menschen, um etwas zu bewegen

  8. Herzlichen Dank für dieses Interview! Es tut gut, mal eine andere Meinung zu hören als die in den Öffentlichen Medien verbreiteten Ansichten der Politiker/innen.

  9. Wie wohltuend, diesen Worten zu lauschen! Frau Käßmann spricht mir aus dem Herzen.
    Besonders die Frage, warum Städtepartnerschaften und Uni-Partnerschaften aufgekündigt werden stelle ich mir auch. Wir können zu mehr Frieden am besten beitragen durch Verbindungen von Mensch zu Mensch, von Gruppe zu Gruppe, von Institution zu Institution aus der Bevölkerung heraus jenseits der Aufrüstungslogik.

    In diesen völlig rüstungsfixierten auf Abschreckungsmechanismen ausgerichteten Gehirnen unserer führenden PolitikerInnen ist kein Platz für Friedensvisionen.
    Doch wenn WIR immer wieder aufzeigen, dass Brückenbauen möglich ist, dass Gemeinsamkeiten über die Grenzen hinweg existieren und dass etwas Gutes für alle Beteiligten dabei herauskommt indem wir solche Verbindungen und Kooperationen stärken, dann wird dieser Vision so viel Leben eingehaucht, dass sie nicht mehr theoretisiert werden muss. Das ist der Moment, in dem Frieden nicht mehr nur ein Wort ist, sondern gelebte Vision, der sich auch PolitikerInnen nicht mehr entziehen können. Hier wünsche ich mir viel mehr zivilen Ungehorsam.

    Auch die sehr berechtigte Frage: „Wie groß ist in Deutschland eigentlich noch die Meinungsfreiheit?“ stelle ich mir schon seit einer Weile. Hier sehe ich deutliche Verbindungen zur Corona-Politik. Damals fing es in großem Stil an, dass Menschen, die nicht die Haltung der Regierung, die ja auch in den Medien fast unisono unhinterfragt propagiert wurde, teilten mehr und mehr diffamiert, verunglimpft, benachteiligt und quasi an die Wand gestellt wurden. Und genau wie ich es befürchtete, hat es sich hierbei nicht um eine Ausnahme-Entwicklung gehandelt, die mit dem Ende der Pandemie wieder ad acta gelegt wurde, sondern man knüpft nun im Kontext von Aufrüstung und Propagierung von Waffengewalt als dem einzig wirksamen Mittel erneut an dieses undemokratische und partiell diktatorische Verhalten an. Hier zeigt sich eine Unterwanderung demokratischer Grundwerte, die mir mindestens so viel Sorgen macht wie die Aufrüstung und beides geht Hand in Hand miteinander.

    Was die Erziehung betrifft, so sehe ich immer wieder mit Schrecken, wie sehr die Gewaltbereitschaft unter Schülern in den letzten Jahren zugenommen hat. Hier stellt sich die Frage der Ausrichtung und der Verantworungsbereitschaft von Eltern immer häufiger.

    Diese ganze latente und immer wieder konkret hervorkommende Gewaltbereitschaft sehe ich mittlerweile stark im Kontext von Traumata. Thomas Hübl, der sich ja schon lange um Aufklärung und tieferes Verständnis für die Auswirkungen von Trauma bemüht, hat mir seinem Buch „Kollektives Trauma heilen“ einen wichtigen Hinweis gegeben, welche treibenden Kräfte, die zu Krisen erheblich beitragen nicht nur im einzelnen, sondern in ganzen Gesellschaften wirksam sind.

    Dem Schluss-Wort schließe ich mich 100-prozentig an. Persönliche Begegnungen lassen Feindbilder schmelzen bzw. können dazu beitragen, dass sie gar nicht erst entstehen.
    Es ist unglaublich leicht, ganze Nationen zu verurteilen und zu Feinden zu erklären, wenn man gar keine persönlichen Kontakte hat. Sobald man sie hat, sobald man sich im Herzen berühren lässt von den Gefühlen eines anderen Menschen wird das Bewusstsein unserer gemeinsamen Menschlichkeit wieder wachgeküsst. Schaut Euch mal die großen „Intention-Experiments“ von der Wissenschaftsjournalistin Lynne McTaggart an. Ich habe einige davon online mitgemacht und es ist sehr berührend, wie schnell Verbundenheit entstehen kann.

    Danke für dieses inspirierende Gespräch!

  10. Die Werbekampagne der Bundeswehr in riesen Plakaten ist ein Horror: Als ob es darum ginge, eine Ausbildung, einen Beruf zu lernen! Aber wofür? Um Menschen zu töten? Hut ab! „Mach, was wirklich zählt“. Puh, richtig ein tolles Motto :-((
    Und diese unmenschliche Technologie, die unbarmherzig gezielt Menschen tötet (Ärzte, Journalisten, usw.), grausam bis zum Umfallen.

    Das Buch „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ von Swetlana Alexijewitsch. Danach vergeht einer/m die Lust auf Krieg.

    „Alle Russen sind Barbaren“, was für ein Schmarrn! Sie haben immer so viel durchgemacht und erfahren an gnadenlosen Herrschaften, sie kommen einfach nicht zur Ruhe. Immer ist das Volk das Leidtragende, es ist so richtig, was Frau Käßmann sagt: nie werden die Leute, die Waffen verkaufen, sich die Hände schmutzig machen, sie bleiben schön zu Hause und schauen nur zu, wie ihre Aktien durch die Decke gehen. Hat auch David Precht gesagt. Mit einem bisserl Grips im Kopf und kritischem Sinn, kann man doch selber drauf kommen.

    Und Feindbilder aufbauen war immer die Vorbereitung auf Krieg. Braucht man nur anschauen, wie die Deutsche die Franzosen im 19. und Anfang der 20. Jh. sahen, und umgekehrt. Das kommt einer/m wirklich lächerlich vor! Aber so hat’s geklappt, um die Leute zu motivieren, wobei wenn die Väter wussten, was Krieg bedeutet, waren sie unglücklich ihre Söhne gehen lassen zu müssen.
    „Aenne und ihre Brüder“, sehr berührendes Buch.

    Kriegsverweigerer unbedingt helfen!

    Machen Sie weiter, FRau Käßmann, wir brauchen Sie!

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