Verhandeln mit dem Teufel
Betty Bigombe
Wie geht Frieden?
Weltbank / Friedensaktivistin aus Uganda
“Building trust is essential: Bring in traditional culture, sit around the bonfire, bring in all of them, eat together. Tell stories.”

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Joseph Kony galt lange als der brutalste Rebellenführer der Welt. Betty Bigombe hat mit ihm verhandelt und erzählt hier erstmals in dieser Tiefe, wie es zu diesen Verhandlungen gekommen ist. Sie nimmt uns mit auf eine Reise in die Abgründe menschlichen Seins und zu der ungeheuren Kraft, die in jedeR von uns steckt. Ungeschönt und enorm ermutigend.
Vorsicht: dieses Video enthält auch Schilderungen großer Brutalität. Wenn Du weißt, dass Du sensibel darauf reagierst, empfehlen wir Dir, die Minuten 3:55 bis 6:37 zu überspringen.
Die Kommentare zum Interview findest Du auf der Sprecherseite.

“Was für eine Geschichte. Was für eine Frau. Welch eine Präsenz. Wie ist sie geerdet. Und was hat sie alles erlebt und durchgemacht und gesehen und gehört. Ich bin sprachlos, fassungslos, überwältigt.

Ich habe gerade eine Geschichte gehört, ich hätte niemals gedacht, dass es so etwas auf diesem Planeten geben kann, dass das möglich ist.”

Betty Bigombe ist derzeit die ugandische Botschafterin in Malaysia. Sie ist eine ehemalige Staatsministerin Ugandas in verschiedenen Positionen und war lange Zeit Mitglied des Parlaments. Bei der Weltbank arbeitete sie als Senior Social Scientist in der Post-Conflict Unit. Sie war Senior Fellow am US Institute of Peace in Washington, D.C. und hatte verschiedene andere akademische Positionen inne, darunter eine Ehrendoktorwürde.

Am bekanntesten ist Betty Bigombe jedoch für ihre friedensfördernden Aktivitäten und Fähigkeiten, insbesondere als Staatsministerin für die Befriedung des Nordens und Nordostens Ugandas und in ihren Verhandlungen mit der brutalen Lord's Resistance Army. Vor ihrer Ernennung waren die Bemühungen des Militärs, die Gewalt zu beenden und Friedensgespräche zu führen, erfolglos geblieben. Bigombe nahm direkten Kontakt zu Joseph Kony, dem Rebellenführer, auf und initiierte Gespräche für eine Waffenruhe. Für ihre Bemühungen um ein Ende der Gewalt wurde sie 1993 zu Ugandas Frau des Jahres ernannt.

Interview
Englisch ohne Untertitel
AUDIO - Interview

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11 Antworten

    1. Liebe Annett, das Fortsetzungsgespräch hat leider noch nicht stattgefunden. Ich möchte es aber gern führen und werde es dann in dieser Liste veröffentlichen. Gerhard

  1. Was für eine mutige Frau. Mein Nervensystem kommt schon beim Zuhören in höchste Aufregung. Ich empfinde tiefes Respekt, Hochachtung und Dankbarkeit, für solch einen Menschen.
    Ich frage mich ob alle diese Menschen, die solche Brutalitäten fordern, fördern, und/oder ausführen letztlich pathologische Diagnosen haben wie Betty Bigombe es von dem Rebellenführer erzählte.

  2. Meine Güte, das ist vielleicht eine Frau!! Superwoman! Danke!!!!!
    Afrika ist wirklich ein Kontinent, wo die Menschen nie zur Ruhe kommen können, ist das traurig.
    Und dann denkt Betty an Gaza, das ist ja toll! das Leid ist gleich überall.
    Der Irrsinn vom Krieg muss endlich aufhören

  3. Das Interview mit dem abrupten Ende „mitten in der Geschichte“ hat mich einigermaßen verstört/ratlos zurückgelassen, und so habe ich angefangen, mich auf Wikipedia ein bisschen in den Kontext einzulesen. Nicht nur auf der verlinkten Seite zum LRA-Konflikt, sondern auch allgemein zu Uganda.

    Den zweiten Teil der Geschichte konnten wir nicht hören, aber auf Wikipedia kann man nachlesen: Der erste Versuch ist gescheitert, der zweite auch. (In Uganda wurde einiges besser, immerhin.) Kony wütet noch immer, inzwischen in den Nachbarländern.

    Betty Bigombe arbeitet oder arbeitete aufseiten Musevenis. Museveni, „the president“ im Interview, wütet auch immer noch, er regiert als Autokrat mit diktatorischen Zügen. Musevenis Truppen kommen nicht viel besser weg als die LRA.

    Respekt vor Frau Bigombes Mut, Geschick, Menschlichkeit, Absichten, Ausdauer… das möchte ich alles nicht schmälern. Wie soll man einem schizophrenen Psychopathen beikommen? Es ist offenbar nicht möglich. Vertrauen ist sicherlich ein Schlüssel, aber „normale“ zwischenmenschliche Mechanismen greifen bei Psychopathen nicht. Weiters war dieser Konflikt offenbar schon zu vertrackt. Einiges an der absurden Selbstinszenierung Konys, wie sie es beschreibt, erinnert mich an Schilderungen aus lang vergangenen Epochen, die ich in anthropologischen Büchern gelesen habe.

    Der Mensch, homo sapiens, ein brutales Tier, eine Plage. Egal in welchem Jahrhundert. Von Uganda entsteht das Bild eines Landes im Chaos, geprägt durch Gewalt, ethnische Konflikte, unfassbares Leid.

    Die Ankündigungsseite des Interviews ist sehr überschwänglich und hat in mir Erwartungen geweckt. Für mich ist dieses Interview nicht ermutigend. Danke trotzdem, so unterschiedlich sind wir halt.

  4. Was für eine Ermutigung, selbst vorwärts zu gehen, verstehen zu wollen, empathisch Lösungen zu suchen. Bin sehr gespannt auf den 2. Teil.

    Vielen Dank

  5. Nach dem Hören dieses Interviews fehlten mir erstmal die Worte….Ich bin tief beeindruckt vom Mut und von der Größe dieser Frau! Im Laufe ihrer Erzählung wurden mir die komplexen Zusammenhänge, so was wie die „Architektur“ einer solchen Schreckensherrschaft bewusst. Vieles davon lässt sich vermutlich auch auf andere Kriege übertragen…Lügen und Manipulation als Instrument, pure Proftigier derer, die vom großen Waffengeschäft profitieren, die Psychopathologie eines Einzelnen….usw.

  6. Ich spürte, wie ich immer mehr in die Geschichte, die Betty Bigombe erlebte, hineingezogen wurde. Etwas in mir war wie gebannt von dieser Frau, die ihre Angst überwunden hatte und sich in etwas hineinbegab, was ihr Leben hätte kosten können. Und ich spürte ihre innere Führung, die sie „zielsicher“ das tun ließ, die Worte finden ließ, die aus ihrer inneren Friedenshaltung heraus getan und gesprochen werden mußten. Und das spürte selbst ein psychopathischer Massenmörder…
    In mir fühle ich tiefen Respekt und tiefe Anerkennung vor dieser Haltung von Betty Bigombe – Herzensdank für diese Unbeirrbarkeit. Mir gibt sie Hoffnung diesem Weg folgen zu wollen, um in Momenten der Entscheidung daraus zu handeln.

  7. Was für eine tragische Geschichte! Trotz ihres mutigen und außergewöhnlichen Erfolges gewaltfreier Verhandlung mit Joseph Kony und den Rebellen ist der Friedensprozess an der Gewalt ihrer Regierung gescheitert. Möglicherweise wäre er erfolgreich gewesen, wenn parallel auch in diese Richtung gewaltfrei verhandelt worden wäre. Mir scheint, dem Präsidenten war nach dieser Erzählung das Konzept von Frieden gänzlich unbekannt, er kannt nur Unterwerfung oder Vernichtung, um den Konflikt zu lösen. Besonders in Erinnerung bleiben mir auch die drei geistigen Führer, die Betty beim ersten Treffen um Hilfe bat. Alle sagten freudig zu, dem Prozess beizuwohnen um sich dann als es soweit war jeder für sich aus der Affaire zu ziehen. Das gleicht schon einer Parabel! Überhaupt vieles an dieser Geschichte greift so tief in die Abgründe menschlichen Lebens, dass sie in meinen Augen ebenso gut eine Lehrgeschichte für Patriarchale Kultur sein könnte. Ich würde sehr gerne in Bettys Worten hören, wie es weiterging!

    Vielen Dank dafür!

  8. Tiefe betroffenheit hat mich erfasst als ich mir heute dieses Interview mit dir Gerhard und Betty angeschaut habe. Betty hat durch ihre Ausdauer, ihren Mut,
    ihrer Demut und ihrer tiefen Liebe zum Menschen es geschafft, so weit zu kommen. Danke ! Danke ! Danke! Ich bin tief beeindruckt wie Betty mit dieser
    massiven Gewalt gegen Menschen umgegangen ist. Sie sagte ja selbst ,dass sie Ihre Ängste schließlich aufgelöst hat. Dies kann eigentlich nur erreicht
    werden wenn Mann/ Frau sich mit seinem / ihren Ego aus ein ander gesetzt hat und seine vielen Facetten erkannt hat und diese aufgelöst hat.
    Ich bin seit 44 Jahren in der Friedensbewegung aktiv und trage heute in Freiburg die Banner : 1. Wir sind eine große Menschheitsfamilie ! 2. Liebe ist die stärkste Kraft im Universum ! Erst muss ich den Frieden in mir gefunden haben, bevor ich diesen in die Welt hinausstrahle und dieser dann angenommen wird.
    Ich habe 20 Jahre in der internationalen Stadt Auroville in Südindien gelebt und gearbeitet. http://www.auroville.org Auroville wurde als Labor für die Menschheit
    gegründet. Wir planen mit einer kleinen Gruppe eine Weltfriedenskonferenz, welche von der Menschheit für die Menschheit durchgeführt werden soll.
    Jeder Mensch ist willkommen um an dieser Idee mitzuarbeiten. Love Rolf und Team OM NAMO BHAGAVATE

  9. Danke für das Interview. Ich werde in 2 Monaten in Uganda sein und mit 4 ugandischen Partnerorganisationen Friedensmaßnahmen in Nord und West Uganda unterstützen. Ich bewundere immer wieder, wie solche Gräueltaten die Seele der Afrikaner nicht zerstören. Wie auch in Sierra Leone, ich erlebe die Menschen in Uganda, die den Krieg durch erlebt haben, sehr offen, sanft und herzlich. Man kann sagen sogar viel fröhlicher im Vergleich zu Deutschland. Es ist bewundernswert, wie die Menschenliebe, Großzügigkeit und die Fähigkeit zu vergeben und weiterzumachen, als Licht in den Menschen scheint. Die afrikanischen Frauen sind stark und zeigen immer wieder, wie sie sich für Frieden einsetzten.
    Peace und liebe Grüße, Ada

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